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Vielfältige Flächen

Tische sind Flächen, welche durch ein Untergestell oder durch Tischbeine eine gewisse Distanz zum Boden aufweisen. Die Distanz zum Boden sowie die Gestalt des Tischblatts definieren dabei im Detail, um welche Art Tisch es sich handelt.

Dass diese Betrachtungsweise durchaus ihre Gültigkeit hat, zeigte die Manufaktur Tossa an ihrer Produktpräsentation Ende November. Gleich mehrere Tische schmückten den Raum, namentlich Esstische, Salontische, Hochtische, Bistrotische und Beistelltische. Die Vielfalt wurde unterteilt in drei Gruppen, welche wiederum den vorgestellten Designs entsprachen:

Tisch «balq»

Bei «balq» von Designer Florian Hauswirth handelt es sich um ein Exemplar mit einem Tischblatt auf der Höhe von 74 Zentimetern. Das abdeckende Holz wurde in der Ausführung Weisstanne und Räuchereiche vorgestellt. Die Distanz zum Boden wird bei «balq» durch zwei Tischfüsse aus gebogenem Rundrohr überbrückt. Diese sind an der Unterseite der Tischfläche fixiert und klemmen gleichzeitig eine mittig angebrachte Traverse, welche dafür besorgt ist, dass der Tisch nicht durchhängt. Die Form des metallenen Untergestells sowie die Form der hölzernen Teile ergeben im Zusammenspiel einen winkligen und standfesten Tisch. Gemäss Florian Hauswirth können mit diesem Prinzip Tische bis zu fünf Metern Länge hergestellt werden.

Salontisch «sō»

Auch beim Salontisch «sō» spielt das Zusammenspiel eine grosse Rolle – namentlich das Zusammenspiel der 26 Holzstäbe, welche das Untergestell ausmachen. Sie sind im Kreis angeordnet und stützen sich gegenseitig, analog zum Bild der 26 Kantone der Schweiz, die sich gegenseitig unter die Arme greifen würden, ist von Seiten Tossa zu erfahren. «Die Konstruktion ist erst stabil, wenn der letzte Stab eingefügt wird», sagt Designer und Architekt Udo Thönissen zu seinem Entwurf. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit als Architekt intensiv mit gesteckten Holzverbindungen. Nun wird eines seiner Konstruktionsprinzipien erstmals auch im kleinen Massstab als Möbel angewendet.
Das Produkt «sō» ist in unterschiedlich materialisierten Tischflächen in drei Durchmessern und drei Höhen erhältlich und kann somit als Salontisch wie als Beistelltisch gleichermassen eingesetzt werden.

Bistrotisch «fant»

Eine nach Wunsch unterschiedlich nivellierte Fläche bringt auch der Bistrotisch «fant» von Designer Florian Hauswirth aufs Tapet. Er besteht aus einer Holzmittelsäule, einer flachen Metallfussplatte sowie einer Tischplatte aus Massivholz. Die Säule kann dank inliegendem Metallstab auch lang gewählt werden, ohne dass der Tisch an seinem äussersten Umfang ungewünschten Rotationen ausgesetzt wäre. Der ausgestellte Hochtisch jedenfalls hielt den Belastungen stand. Spezielles Detail von «fant» ist das konisch auslaufende untere Stück der Säule. Zum einen entsteht so eine optische Bodenhaftung, zum anderen erreichen die Macher dadurch eine höhere Stabilität. Das Tischbein erinnert an den Fuss eines Elefanten, was dem Entwurf den Namen verlieh. Die dazugehörende Tischplatte ist rund oder eckig erhältlich.

Der Tisch «balq» gibt nicht nur mit Stühlen von Vitra eine gute Figur ab.
Die Berechnung der 26 identischen Hölzer für das Untergestell des Salontischs «sō» ist komplex.
Der Bistrotisch «fant» hat seinen Namen aufgrund der Verdickung unten am Tischbein.