Teo Jakob richtete im Fünfsterne-Hotel Schweizerhof Bern & Spa ein Studio ein, in dem jedes der letzten sieben Jahrzehnte mit mindestens einem Designentwurf vertreten ist – von 1953 bis 2023.
Wer das 48 Quadratmeter grosse Timeless Design Studio im Hotel Schweizerhof Bern & Spa betritt, wähnt sich in einer anderen Welt: Bei der Einrichtung sind unter anderem Entwürfe von Marion Baruch, Susi und Ueli Berger und Gio Ponti zusammengekommen. «Die Einrichtung soll die Gäste zu einer kleinen Reise durch die Geschichte des modernen Designs einladen. Die ausgewählten Möbelstücke heben besonders die Berührungspunkte zwischen der glamourösen Geschichte des Hotels und der zeitgenössischen Designentwicklung hervor», sagt Christian Herren, Creative Director und Co-Kurator der Kunstsammlung Teo Jakob AG.
Neuer «Rag Chair»
Eigens für das Projekt entstand zum Beispiel ein neuer «Rag Chair» des niederländischen Gestalters Tejo Remy vom legendären Kollektiv Droog Design. Der Sessel besteht aus 60 Kilogramm Uniformteilen von Mitarbeitenden der Bürgenstock Collection. In diesem Sinn ist er auch als Hommage an die unterschiedlichsten Berufsgattungen in den verschiedenen Abteilungen des Hotels zu verstehen. Teo Jakob hat die Entwürfe des heute weltbekannten Kollektivs Droog Design bereits ab den 1990er-Jahren in der Schweiz gezeigt, als diese noch völlig unbekannt waren.
Berner Beitrag
Teil der Studioeinrichtung ist weiter das Regal «Tower a (High-Rise)» des in Bern geborenen und in New York arbeitenden Designers Ben Ganz. Das junge italienische Designkollektiv NM3 ist mit dem Beistelltisch «NMSH» vertreten. NM3 entwirft Interieurs, Produkte, Installationen und massgefertigte Möbel mit einem starken Fokus auf Rohmaterialien und geometrischer Strenge. Der Spiegel «No Sale» der Künstlerin Lorenza Longhi zitiert Liz Taylor aus dem Film «Butterfield 8», womit sich ein Kreis schliesst: Die Hollywood-Ikone wohnte 1950 im Hotel Schweizerhof Bern & Spa.
Für die limitierte Gefässserie «Post Scriptum» schliesslich hat das Kollektiv Formafantasma einige der archetypischsten historischen Porzellanentwürfe aus dem umfangreichen Archiv der Manufattura Ginori ausgewählt und neu interpretiert. Jedes Stück ist ein Unikat mit Handzeichnungen direkt auf dem Biskuitporzellan. Formafantasma ist ein Designstudio, das sich mit ökologischen, historischen, politischen und sozialen Fragen auseinandersetzt, von denen die heutige Designwelt geprägt wird.