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3 Fragen an Christian Fischbacher

Christian Fischbacher war ein etablierter Brand. Was hat Sie dazu bewogen, die damit verbundene Sicherheit aufzugeben und mit einem Namenswechsel den Sprung ins kalte Wasser zu wagen?

Jede Generation unserer Familie hat die Marke mitgeprägt, verändert und das Logo entsprechend angepasst. Ein gelegentliches Rebranding ist daher ein logischer und notwendiger Schritt. Dass wir ihn jetzt vorgenommen haben, erklärt sich aus unserer immer stärker werdenden Zusammenarbeit mit Architekten, aber auch Innenarchitekten. Ein moderner und klarer Auftritt ist in diesem Bereich unabdingbar. In Zeiten des Internets und von Social Media richteten wir unsere Schrift zudem auf eine gute Lesbarkeit am Bildschirm aus. Parallel dazu haben wir eine neue Kollektion lanciert, die – wie der neue Auftritt – klarer und weniger verspielt ist.

Weshalb haben Sie das Jahr der Gründung im Firmennamen aufgenommen?

Das Jahr 1819 ist nicht nur eine Zahl. Es ist Ausdruck einer Identität, denn es steht für unsere tief verwurzelte Geschichte in der Textilbranche: Fischbacher 1819 ist meines Wissens der älteste Textilverlag in Familienbesitz. Mit unseren vorwiegend in Norditalien ansässigen Partnerunternehmen, die für uns produzieren und dabei auch alte Techniken einsetzen, halten wir die Handwerkstradition hoch. Gleichzeitig sehen wir uns nicht als klassisches Traditionsunternehmen, denn unsere Firmengeschichte war und ist von stetigem Wandel und Fortschritt geprägt. Wir bewahren Traditionen nicht nur, sondern entwickeln sie weiter.

Wie sehr wird der Fokus auf Handwerkstradition in unserer Zeit des günstigen Konsumierens überhaupt noch geschätzt?

Jede Kollektion entsteht im engen Dialog mit den Partnerbetrieben, deren Expertise die Grundlage höchster Fertigungsexzellenz bildet. Unsere Designs fordern sie heraus – bis ein Stoff vollendet wird, werden unzählige Stoffmuster entworfen und überarbeitet. Dieser Dialog braucht seine Zeit. Und hat deshalb auch einen Preis. Unser Anliegen ist es, diese besondere Expertise zu bewahren. Sie ist wesentliches Merkmal der Kollektionen von Fischbacher 1819. Das Bewusstsein für sinnvolle, langlebige Investitionen betrifft nicht nur eine kleine Gruppe. Gerade auch jüngere Menschen treffen sehr bewusste Entscheidungen, wenn es um die Ausstattung der eigenen Räume geht.