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Zur neuen Schönheit erwacht

Das Hotel Heiden wurde 1970 im charakteristischen Stil damaliger Betonbauten entworfen. Zahlreiche Eingriffe in den letzten Jahrzehnten raubten dem Vier-Sterne-Haus seine Grosszügigkeit und einzigartigen Aussichten. Im Zuge einer Kernsanierung legte die Innenarchitektin Leslie Nader das Panorama wieder offen.

Es ist dieser erste Eindruck, dieser Moment des Eintretens, der dafür sorgt, dass man sich in einem Hotel angekommen und als Gast fühlt. Das Hotel Heiden im Appenzeller Vorderland hat aufgrund seiner Lage dafür den besten Trumpf in der Hand: ein einzigartiges Panorama. Dieses einzufangen, gelang 1970 dem in Heiden geborenen Architekten Otto Glaus mit einem minimalistischen Betonbau. Inmitten der malerischen Hügellandschaft entwarf er ein Kurhotel, das den Blick bis zum Bodensee freigab. Durch zahlreiche Um- und Anbauten verschwand im Verlaufe der bald 50-jährigen Geschichte die offene Struktur und somit das eigentliche Juwel des Hauses.

Rechts des Eingangs schliesst sich die offene Bar an.

Zurück zur ursprünglichen Charakteristik

Die Offenlegung des Panoramas war im Konzept der Innenarchitektin Leslie Nader deshalb Programm bei der Kernsanierung, die im Jahr 2022 erfolgte. Dafür wurden der ursprüngliche Zustand des Erdgeschosses wieder hergestellt und die 44 Zimmer im ersten und zweiten Obergeschoss neu geplant und ausgebaut. Wände und Türen wurden herausgerissen, die Bodenbeläge ersetzt und das ganze Haus neu befenstert.

Entlang der grossen Fensterfront entwarf Leslie Nader im Erdgeschoss auf einer offenen Fläche von 720 m2 einen Begegnungsort, der Ruhe, Offenheit und Gelassenheit ausstrahlt. Wo früher beim Betreten des Hotels Wände die Sicht versperrten, öffnet eine 240 Quadratmeter grosse Lounge mit Sonnenraum, Wohnzimmer mit Kamin und Rezeption den Blick in die Ferne. Rechts des Eingangs schliesst sich die offene Bar und dahinterliegend das Restaurant «Acht» an. Links der Lounge befindet sich die Bibliothek, die mit dem Multifunktionsraum verbunden werden kann.

Bei allen Einbauten im Restaurant «Acht» wurde auf das traditionsreiche Handwerk der lokalen Unternehmen gesetzt.

Grosszügigkeit und regionale Verbundenheit

Bei der Gestaltung der Innenräume verband Leslie Nader das Minimalistische des Baus mit Appenzeller Traditionen. So fügen sich die Betonsäulen des Baus ebenso in die Innenarchitektur ein wie die filigrane Appenzeller Malerei oberhalb des neu gebauten Kamins oder die in der Wandbemalung eingeprägte St. Galler Stickerei in den Gästezimmern. Natürliche Materialen wie regionales Eichenholz, grober Verputz und weiche Naturfasern kombinierte Leslie Nader mit einer Einrichtung aus leichten, organisch geformten Möbeln in Erdtönen. Für sämtliche Einbauten im Bar- und Restaurantbereich und in den Gästezimmern wurde auf das traditionsreiche Handwerk der lokalen Unternehmen gesetzt, ebenso wie bei der Wahl der Textilien für die Zimmerausstattung und die Fensterbekleidung.

Der Sonnenraum ist Teil der grossen Lounge.

Die wiedererlangte Schönheit des Hauses, das offene und wohnliche Ambiente, die Liebe zum Handwerk sowie die im ganzen Haus von verschiedenen Fotografen zu findenden Schwarz-Weiss-Aufnahmen aus der Region machen das Hotel Heiden und seine weitum bekannte Gastronomie zu einem einzigartigen Treffpunkt für internationale und lokale Gäste.

Natürliche Materialen wie regionales Eichenholz, grober Verputz und weiche Naturfasern kombinierte Leslie Nader mit einer Einrichtung aus leichten, organisch geformten Möbeln in Erdtönen.