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Robuste Böden

Im Eingangsbereich des Märchenhotels fängt ein Nylonteppich den Grossteil des hereingetragenen Schmutzes auf.
Im «Saal der Könige» (Märchenhotel) wurde ein robuster, rutschfester Vinylboden eingebaut. 
Die Teppichplatten im Vintage-Design auf den Fluren des Märchenhotels lassen sich bei Bedarf ganz einfach auswechseln.  
Aufbau des Terrazzo-Bodens im Maistra160: Jeder Stein wird einzeln gesetzt.
Erst mit dem Schliff tritt die ganze Schönheit des Tarrazzo zutage.

Eine einladende Atmosphäre sollen sie schaffen, Geräusche dämpfen und dazu noch robust und pflegeleicht sein: In Hotels sind die Anforderungen an Bodenbeläge hoch. Am Beispiel zweier Hotels zeigen wir unterschiedliche Lösungen für stark frequentierte Bereiche wie Réception, Lobby, Flure und Restaurant.

«Maistra160» in Pontresina

Im November 2023 wird in Pontresina (GR) das 4-Sterne-Superior-Hotel «Maistra160» eröffnen. Es verfügt über 36 Doppelzimmer und 11 bewirtschaftete Lodges. Der Stil ist modern-alpin und trägt die Handschrift des renommierten Bündner Architekten Gion A. Caminada. Im Erdgeschoss (Eingang, Lobby, Réception, Bar, Restaurant) lässt das Eigentümerpaar Bettina und Richard Plattner einen einzigartigen Terrazzo-Boden einbauen: «Die Mischung der Gesteine stammt aus dem nahen Berninagebiet und wurde eigens für unser Hotel zusammengestellt», erklärt Bettina Plattner-Gerber. «Die Farben und Muster schaffen eine ganz besondere Atmosphäre und verbreiten eine elegante Ästhetik wie sie in den traditionellen Grand-Hotels üblich war.»

Terrazzo-Böden seien sehr widerstandsfähig und hielten eine Ewigkeit, erklärt die Bauherrin. Sie seien zudem relativ einfach zu reinigen und erfordern nur gelegentliches Polieren, um ihren Glanz zu bewahren. Aufwändig ist hingegen der Aufbau des Bodens: In Pontresina war ein 9-köpfiges Team unter der Leitung von «Baukunst Graubünden» während vier Monaten mit dem Setzen der gebrochenen Steine und den Zementarbeiten beschäftigt. Anschliessend wurde der Boden abgeschliffen und geseift. Erst mit dem Schliff tritt die ganze Schönheit des Terrazzo zutage.

Mit einem besonderen Steinboden belegt ist auch der Spa-Bereich (mit Atrium und Kreuzgang), der sich – zum Himmel geöffnet – im Untergrund über drei Etagen erstreckt: Der rosa-rötlich schimmernde Marmor, ein Sediment, das auf dem Meeresgrund entstanden ist, stammt aus dem Steinbruch Arzo (TI). Er liegt nun auf dem Grund des Hotels – dort, wo die Ursprungsidee zur Architektur entstanden ist. «Der Terrazzo, der Marmorboden und die Bodio-Nero-Säulen sind klassische Grand-Hotel-Elemente», sagt Bettina Plattner-Gerber. Dazu zähle auch der rote Läufer aus 100% Schurwolle («Waron K» von tisca) in den Zimmerkorridoren (1., 2. und 3. OG). Der auf Mass gefertigte Teppich strahlt nicht nur noble Eleganz aus, er dient auch der Schalldämmung, reguliert die Feuchtigkeit und nimmt Schmutz- und Staubpartikel auf, die sich dank der natürlichen Schuppenstruktur der Wollfaser gut absaugen lassen.

«Märchenhotel» in Braunwald

Bereits in dritter Generation führen Nadja und Patric Vogel das traditionsreiche «Märchenhotel» in Braunwald (GL), ein ehemaliges Grand-Hotel aus dem Jahr 1907. Mit grossem Ideenreichtum schufen die beiden ein Paradies für junge Familien, das sie stetig um neue, überraschende Elemente ergänzen. Im «Saal der Könige» etwa fliegen am Ende des Kinderznachts die Tische in die Höhe und machen Platz für eine Hüpfburg; tagsüber wird darin auch Unihockey gespielt. Den intensiv genutzten Kindersaal liess das Hotelierpaar im Dezember 2018 mit einem Vinylboden in Schachbrettmuster ausstatten (Spezialanfertigung von Naturoflooring; Optik: Eiche gekalkt 30 × 30 cm mit Umfriesung 10 × 70 cm Birke gealtert). «Der Belag ist sehr robust, rutschfest und pflegeleicht», erklärt Regula Bamert, Co-Leiterin der ausführenden Firma Peter Bamert Bodenwelten.

Im altehrwürdigen Speisesaal sind die Ansprüche anders: Hier liegt ein edles Holzparkett (Eiche, Fischgrat) auf, das man im Winter 2018 geschliffen und neu versiegelt hat. Grandhotel-Charme versprühen auch die neu verlegten Teppichplatten im Vintage-Design der US-Marke Milliken (Belcolor) im Treppenhaus und auf den Fluren. Der Vorteil der Platten gegenüber Bahnenware: Falls Flecken oder grössere Abnutzungen auftreten, kann man ganz einfach einzelne Elemente ersetzen. Milliken hat dazu eine spezielle, reibungserhöhende Rücken-Beschichtung entwickelt: «TractionBack 2.0» sorgt dafür, dass die Teppichplatten nicht mittels Haftfixierung geklebt werden müssen, sondern klebstofffrei und dennoch rutschhemmend verlegt werden können. Und weil die Teppiche komplett durchgefärbt sind, hinterlassen sie selbst bei hoher Beanspruchung kaum Abnutzungsspuren. Auch der Eingangsbereich (inkl. Réception) ist mit Teppichplatten ausgelegt: Zum Einsatz kommt hier das Produkt «Barricade Two-Brown» von Interface (Schlingenflor aus recyceltem Nylon). Der Teppich fängt einen Grossteil des hereingetragenen Schmutzes und der Nässe auf und sorgt dafür, dass die anderen Böden des Hotels geschont werden.