Während der Art Basel fand die Design Miami zum 17. Mal in Basel statt. Etliche Galerien stellten während sechs Tagen sogenanntes «Collectible Design» aus. Interessierte Personen kamen, um zu sehen – und zu «sammeln».
Die Möbelkategorie des «Collectible Design»: zu exklusiv, um lediglich als Design benannt zu werden, und zu funktionell, um zur Kunst zu gehören. Die Möbelstücke, die oftmals in Kleinserien als limitierte Editionen produziert werden, bekamen während der 17. Design Miami Basel ihre Plattform.
Sitzmulden im Stahlrohr
Nebst einigen Klassikern waren auch neue Entwürfe von bekannten und weniger bekannten Designern zu sehen. Dazu zählte eine Sitzbank vom dänischen Designer Jakob Jørgensen, welche dieser letztes Jahr schuf. Ihre Beine aus massivem Stein tragen ein mächtiges, liegendes Metallrohr mit fünf Mulden. Die Mulden entstehen, indem das Rohr an diesen Stellen brachial und maschinell verpresst wird. Nun lebt die Skulptur von der Spannung zwischen der kraftvollen Machart und den weichen, fliessenden Formen, die diese hervorruft. Werke von Jakob Jørgensen werden in etlichen etablierten Musseen dieser Welt ausgestellt. Von der Sitzbank «Panca» gibt es fünf Stück. Das Objekt kann über die Galerie Maria Wettergren, Paris, erstanden werden.
Der Stuhl als Paar
Bei der Galerie Ketabi Bourdet, ebenfalls aus Paris, waren mehrere Stühle ausgestellt, die nicht in erster Linie als Sitzmöbel, sondern als eine Art skulpturale Hommage an eben jenes, gedacht waren. Besonders ins Auge fiel ein Exemplar von François Morellet und Friquet Morellet, das um das Jahr 1998 herum entworfen und hergestellt worden sein musste. Es handelte sich um einen Stuhl aus der Serie «Paire-La-Chaise». Wie der Name vermuten lässt, sind hier gleich zwei Stühle auf wundersame Weise zu sehen. Sie scheinen verschmolzen zu sein, wobei die filigrane Machart und die wackelige Anmut die Frage nach Stabilität und Sinn und Zweck eines Stuhls aufkommen lässt. Ausgestellt war das das Objekt 26 aus einer Serie von 50 Stück.
Upcycling von Ölfässern
Die Galerie Foreign Agent aus Lausanne hat sich auf afrikanische Kunst und Design spezialisiert. Der farbenfrohe Stand zog die Blicke auf sich und wurde viel beachtet. Insbesondere die Stahlmöbel aus ausgedienten Ölfässern vermochten zu überzeugen, nicht nur ihres Konzeptes wegen, sondern auch aufgrund des feinen Handwerks, das dahintersteckt. Optisch ein wenig an Shabby Chic oder Used Look erinnernd, sind gerade diese neuesten Arbeiten des Künstlers Hamed Ouattara aus Burkina Faso weit mehr als das: Es handelt sich zum einen um kunstvolles Upcycling von Material, das anscheinend in Afrika zur Genüge vorliegt. Zum anderen bietet das «Studio Hamed Ouattara» lokalen Handwerkern spannende Arbeit und führt sie an die Kunst heran.