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Vom Weben in der Schweiz

Weben ist vielfältig: Das Buch «Alle Fäden in der Hand» illustriert anhand von 12 Porträts und dem Bericht über ein Gemeinschaftsatelier, wie das Handwerk zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit hierzulande gelebt wird.

Von der edlen Faser zum fertigen Kleid: Die Textildesignerin Laetitia Barblan versteht Stoff als Einheit.

Weben ist anstrengende und gleichzeitig schöne Handarbeit. Zudem ist Weben eine sehr ehrliche Arbeit: Wer schlecht plant oder Fehler macht, erhält ein Gewebe mit Mängeln. Weben geht aber auch mit der Zeit: Erforscht wird etwa die Herstellung von dreidimensionalen Geweben, die bereits am Webstuhl konfektioniert werden. Die vielen Facetten des Webens erkunden Regula Zähner und Gerlind Martin im Buch «Alle Fäden in der Hand», das im September erschienen ist. Erstere bringt als Präsidentin von Textilforum – des Vereins der Weberinnen und Weber in der Schweiz – und als Weberin das Fachwissen mit. Letztere ist Journalistin und für die Qualität der Texte verschiedener Autorinnen mitverantwortlich.

Die Textildesignerin und Künstlerin Marie Schumann verbindet altes Handwerk und moderne Technik.

Fast 100 Jahre Weben

Für «Alle Fäden in der Hand» haben die beiden 14 Weberinnen und Weber ausgewählt, die in unterschiedlichen Regionen leben, zwischen 1930 und 2002 geboren sind und ihr ganz eigenes Berufsverständnis haben. Die Auswahl soll die Vielfalt des Webens in der Schweiz aufzeigen und sei nicht als Wertung zu verstehen, betonen die Herausgeberinnen. Das Buch wird ergänzt durch einen historischen Teil zur Geschichte des Webens und durch Standpunkte von Expertinnen, die sich zur Zukunft des Webens äussern. Ein wichtiger Teil des Buchs sind die Bilder der Berner Fotografin Lisa Schäublin.

 

Gerlind Martin, Regula Zähner (Hg.)
Alle Fäden in der Hand. Weben in der Schweiz
Ca. 220 Seiten, ca. 160 meist farbige Abbildungen
Christoph Merian Verlag Basel, 2024, CHF 49.-
ISBN 978-3-03969-035-0