Die Küng Wellness AG feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum. Was mit dem Handel von Saunas begann, entwickelte sich zu einer ganzheitlich ausgerichteten Wellness-Manufaktur: Neben Saunas produziert die Schwyzer Firma auch Dampfbäder, Whirlwannen und Schwimmbäder.
Tony Küng erkannte den Trend als einer der ersten in der Schweiz: 1974 gründete der Aargauer eine Einzelfirma, um Saunas in die Schweiz zu importieren. Bald stellte er fest, dass der Schwitzkasten das Potenzial zu einem Designobjekt hat und nicht im Keller versteckt werden soll. Die Sauna gehört in den Wohnraum, so seine Überzeugung. Also begann Küng, zusammen mit einem kleinen Team neuartige Saunas zu entwerfen und in einer eigenen Manufaktur anzufertigen. Dabei experimentierte er mit ungewöhnlichen Formen (z. B. Sieben-Eck) und Materialkombinationen (z. B. bedrucktes Glas, Sichtbeton oder Leder an der Aussenwand).
Viele seiner Innovationen sind heute Standard im Saunabau, etwa die horizontale Täferung mit schwarzen Verbindungen (Feder), die rahmenlosen Glasfronten, die Übereckverglasung oder das Stabprofil. Auch das von Tony Küng lancierte Bio-Sauna-Konzept (Biosa) hat sich inzwischen weltweit etabliert – obschon diese Art des Saunierens bei niedrigeren Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit in der Branche zuerst skeptisch beäugt wurde. Innerhalb des Schweizer Saunaverbands gab es gar heftigen Gegenwind: Tony Küng wurde kurzerhand ausgeschlossen. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Die Firma wuchs stetig; auch aufgrund des Baubooms, der ab den 1970er-Jahren die Schweiz erfasste.
Erweiterung des Portfolios
2018 verkaufte Tony Küng, mittlerweile 77 Jahre alt, seine Firma an Damian Stricker – die drei Töchter des Saunapioniers waren nicht in der Firma involviert und sahen für sich andere Lebenswege vor. Der neue Inhaber und CEO hat die Firma im Sinne Küngs weiterentwickelt. Heute ist die Wellness Küng AG eine ganzheitlich ausgerichtete «Wellnessmanufaktur» mit 50 Mitarbeitenden, wovon rund 20 in der Fertigung tätig sind. Neben Saunas bietet sie auch (Kräuter-)Dampfbäder, Dampfduschen und Whirlwannen aus eigener Produktion an. Ergänzt wird das Portfolio unter anderem durch Whirlpools, Schwimmbäder und Erlebnisduschen. Die Küng Wellness AG ist zudem Teil der «Mehrwert Gruppe», einem Zusammenschluss von vier Firmen (Küng, Steinhaus, Granimor, Lorenzi Keramik und Naturstein), die bei einem Auftrag etwa zur Gestaltung eines Wellnessraums wie ein Unternehmen agieren und den Planenden ein Gesamtpaket anbieten mit nur einer Ansprechperson.
Herzstück von Küng Wellness ist noch heute die Sauna. Für den Einsatz im Wohnbereich wird sie in der Werkstatt in Altendorf (SZ) auf Mass gefertigt und dann vor Ort eingebaut; im Aussenbereich werden vor allem fixe «Häuschen» installiert. Die Auskleidung der Saunas wird in verschiedenen Holzarten angeboten: unter anderem Erle, Nussbaum, Arve, Rote Zeder und Polarkiefer. Diese Hölzer verfügen über eine hohe Faserdichte und eng beieinanderliegende Jahresringe – womit die Dielen von grösseren Spannungen, die unter den starken Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen in der Sauna entstehen können, weitgehend verschont bleiben.
Jubiläumssauna mit Messing-Verkleidung
Zum 50-Jahr-Jubiläum hat Küng Wellness eine neue Designersauna für den Outdoor-Bereich auf den Markt gebracht. Das Jubiläumsmodell «Nido Ottone» wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma Morath Design entwickelt, einem Spezialisten edler Oberflächen. Die kubische Sauna verfügt über grossflächige Glasfronten, die oben und unten von schwarzen Abschlüssen umrahmt werden. Das Besondere an ihr ist die Verkleidung aus Messing von Morath Design mit handverarbeitetem Finish. Der hochwertige, in aufwendiger Handarbeit verarbeitete Werkstoff verleiht der Sauna eine edle, zeitgenössische Ausstrahlung.