HomeBlogFachartikelVergleichen erlaubt

Vergleichen erlaubt

Sie bildete quasi den pompösen Abschluss der Zurich Design Weeks: Die Ausstellung «neue räume 24» in Zürich Oerlikon.

Die alle zwei Jahre stattfindende Ausstellung «neue räume» bettete sich heuer an den Rand der Zurich Design Weeks (12. – 29. September 2024). Zu sehen war der aktuelle Stand des Schweizer Designschaffens in Sachen Möbel und Leuchten, aber nicht nur. Reichlich internationale Konkurrenz lud zu Vergleichen ein.

Zeitreise

Zum Beispiel Alias. Das italienische Label wartete mit vier Stuhl-Klassikern auf, allen voran der bald 30-jährige «Laleggera» chair von Riccardo Blumer in der Version hide-leather. Vom anderen Ende des Podests prangte der Stuhl «Bigframe» von Alberto Meda, der wohl nicht nur wegen seiner Form, sondern auch aufgrund des leichten Aluminiumgestells und der luftigen Bespannung nun eine solche Position einnehmen darf.

Zum Vergleich propagierte Alias unter anderen Neuheiten die «Time»-Collection vom Zürcher Designer Alfredo Häberli. Es geht bei der Collection um eine Reihe von Sitzmöbeln, die allesamt auf der Umwandlung einer zweidimensionalen Folie in eine originelle dreidimensionale Sitzfläche beruhen. Die Entwicklung der Kollektion – der Name lässt es erahnen – dauerte mehrere Jahre und wird den Designer gemäss eigener Aussage auch in Zukunft noch beschäftigen.

 
In der furnierten Version erhält «Time» von Alias einen edlen Charakter. Design: Alfredo Häberli.

Lichtpoesie

Ebenso originell wie poetisch sind die niedlichen Leuchten mit dem glasklaren Namen «Lumen», die aus einer Zusammenarbeit der fränkischen Porzellanmanufaktur Dibbern mit dem Designer Tobias Grau hervorgingen. Es handelt sich um relativ kleine Lichtzylinder mit einem Durchmesser von 10,5 cm in den beiden Höhen 9,2 und 17,5 cm. Sie sind aus dem ebenso transparenten wie widerstandsfähigen Porzellan «Fine Bone China» gefertigt. Was bereits an sich ein Blickfang ist, wird mit Hauben aus Glas zum echten Hingucker. Die Glashauben gibt es in diversen Formen und den beiden Farben Grau und Bernstein. Die Leuchten lassen sich durch leichtes Kippen bedienen.

 
«Lumen» ist ein poetisches Lichtobjekt aus Porzellan und Glas. Design: Tobias Grau.

Materialkunst

Die Bedienung des Sideboards IGN. D. SIDE lässt sich nur erahnen, denn es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Schiebefront aus recyceltem Pet-Filz öffnen lässt. Dies ist denn auch gleich ein Merkmal des rundovalen Objekts, das seine Stärke in einer schlichten Erscheinung ausspielt. Formal punktet es mit der gerillten Optik der Archisonic-Platten sowie mit dem Kontrast aus edlem Massivholz, Filz und Metall. Letzteres gibt es neu nicht nur wie gewohnt in Schwarzstahl, sondern auch in drei pulverbeschichteten Farbvarianten.

Nebst diesem Sideboard stellte das Unternehmen aus dem luzernischen Ruswil den neuen IGN. ANVIL. Tisch vor. Sämtliche Möbel von IGN können auf der neu gestalteten Firmenwebseite begutachtet – und selbstverständlich auch verglichen werden.


 
Die Schiebefront des Sideboards IGN. D. SIDE lässt sich mühelos öffnen. Design: IGN.