Wenn auf textilen Bezügen Flecken entstehen, so werten diese das Möbel ab. Es gibt einige Möglichkeiten, dem vorzubeugen. Einerseits kann man versuchen, den Fleck gar nicht erst entstehen zu lassen. Oder aber man sorgt dafür, dass dieser besonders gut wieder entfernt werden kann.
Wechselbarer Bezug
Eine naheliegende Variante, Flecken zu begegnen, ist die des wechselbaren Bezugs. Es gibt Sofas, aber auch Stühle, die von Grund auf so konzipiert sind, dass man den Bezug auswechseln kann. In diesem Fall ist der Bezug mit einem Reiss- oder Klettverschluss versehen oder lässt sich mittels einer anderen Spannvorrichtung von der Polsterung trennen. Freilich ist der Wechsel eines Bezugs nicht immer ein leichtes Unterfangen. Trotzdem lassen sich beispielsweise auch die Bezüge der ausgeklügelten Funktionssofas von Brühl vom Nutzer selbst wechseln. Wer den Bezug einmal selbstständig abgenommen hat, weiss danach, wie der neue Bezug aufgebracht werden muss. Bei Brühl kostet ein Ersatzbezug aus Stoff ungefähr ein Drittel des Sofa-Verkaufspreises. Die Möglichkeit eines Bezugswechsels ist nicht zuletzt aus ökologischen Überlegungen eine gute Sache.
Den Stoff abdecken
Den Bezugsstoff abzudecken, gilt als eine weitere Methode, die Fleckenproblematik in den Griff zu kriegen. Decken auf Sofas oder Kissen auf Stühlen mögen zwar ins eine oder andere Ambiente passen, oft sind sie aus optischen Gründen aber unerwünscht, besonders wenn sie farblich oder von der Grösse her nicht ideal auf das entsprechende Möbelstück passen.
Etwas besser lässt sich eine Husse, also ein massgeschneiderter Überzug oder eine Stretch-Abdeckung, in manches Interieurkonzept integrieren. Es gibt Sofamodelle, die von Haus aus mit der Verwendung oder mit der Option zum Auswechseln einer Husse spielen. Bei Stühlen wird die Husse vor allem in Restaurants gern gesehen. Wenn die Stuhlfarbe zum Tischtuch passen soll – oftmals in weisser Farbe –, dann bietet sich ein waschbarer Überwurf geradezu an.
Revival des «Karos»
In Bussen, Zügen oder Trams haben traditionsgemäss gemusterte Textilien die Nase vorn. Auf solchen sind allfällige Beschmutzungen weniger gut sichtbar als auf Unibezügen, und das Polster bleibt länger frisch – zumindest optisch. Für öffentlich zugängliche Sitzpolsterungen setze man mit Vorteil ein Veloursgewebe ein, ist bei Nose zu erfahren. Die Zürcher Designagentur ist nicht nur spezialisiert auf die Gestaltung von öffentlichen Verkehrsmitteln, sie bespielt auch deren Innenräume, wobei der Sitzpolsterung jeweils besonderes Augenmerk zukommt. Velours habe gemäss Nose gegenüber Flachgeweben den Vorteil, dass es tendenziell weniger anfällig auf Verschmutzungen sei. So werde diese Art Textil oft bei stark frequentierten ÖV-Strecken eingesetzt, während das Flachgewebe manchmal in der ersten Klasse zum Einsatz komme. Am Ende sei aber vor allem der Reinigungsprozess unterschiedlich und von Bedeutung.
Was in belebten Zonen gilt, ist auch im privaten Bereich sicherlich nicht verkehrt.
Gut zu reinigen
Wer ein Textil sucht, das besonders gut gereinigt werden kann, dem sei die Marke «Q2» nahegelegt. Die Bezeichnung hat sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Qualitätsversprechen entwickelt. Bei «Q2» handelt es sich um ein Label der deutschen Weberei Rohleder. Sämtliche Stoffe, die dieses Label tragen, können mit verdünntem Bleichmittel gereinigt werden. Leichte Verschmutzungen wie Ketchup oder Senf gehen mit Seifenwasser weg. Besonders hartnäckige Flecken wie Kugelschreiber, Filzstift oder Nagellack werden gar mit dem Lösemittel Aceton entfernt – ohne dass auf dem Textil Spuren zurückbleiben. Diese Tatsache ist unter anderem der Zusammensetzung der Faser geschuldet: «Q2»-Stoffe bestehen mehrheitlich und zunehmend aus Polyester. Das Material ist in Aceton nicht löslich.
Für Stoffe aus recyceltem Polyester hat Rohleder die Second-Life-Kollektion ins Leben gerufen. Der Aufbau eines Rücknahmesystems für Second-Life-Produkte sei in Abklärung, bekräftigt das Unternehmen. Das Geheimnis der Lösemittelresistenz von «Q2»-Stoffen indessen liege bei der hochwertigen Einfärbung der Faser.
Die Textilien von Rohleder werden werkseitig thermisch-mechanisch ausgerüstet. Damit kommen sie ohne chemische Ausrüstung aus.
Beim Kauf «imprägnieren»
Viele handelsübliche Bezugsstoffe sind bereits mit einer chemischen Fleckschutz-Ausrüstung versehen. Sollte dies nicht der Fall sein – oder der Konsument wünscht eine längere Garantiezeit –, so gibt es die Möglichkeit, die Textilien beim Verkauf zu «imprägnieren». Das geschieht beispielsweise mit dem für den Fachhandel erhältlichen «All in House Service». Der Kunde schliesst beim Kauf seines Sitzmöbels aus Stoff oder Leder den Dreifach-Zusatzservice ab mit der Bedingung, dass er die Polsterung mit den vom Servicegeber zur Verfügung gestellten Produkten behandelt. Danach ist ihm während fünf Jahren professionelle Hilfe im Bereich Flecken- und Konstruktionsprobleme auf sicher. Oranje Furniture Care heisst der holländische Anbieter, der den «All in House Service» anbietet. Der Service ist vor rund 20 Jahren entstanden und seit zwei Jahren auch in der Schweiz etabliert. Basierte die Imprägnierung anfänglich noch auf Lösemittelbasis, wird heute ein wasserbasiertes Pump-Sprühsystem eingesetzt.