Stefan Zwicky ist Architekt, Designer und zuletzt vor allem eines: Organisator der zurzeit wohl wichtigsten Schweizer Designausstellung «neue räume» in der Halle 550 in Zürich Oerlikon.
einrichtenschweiz: Stefan Zwicky, am letzten September-Wochenende fand während vier Tagen «neue räume 24» statt, mit Ihnen als Ausstellungs-Macher. Wie schaffen Sie es, einen solch grossen Event im Alleingang auf die Beine zu stellen?
Stefan Zwicky: Natürlich mache ich das nicht alleine. Das Team meines Architekturbüros und langjährige treue Verbündete unterstützen mich tatkräftig. Für die Kommunikation ist meine Lebenspartnerin Judith Raeber zuständig.
Worin besteht grob gesagt das Konzept?
Das Konzept besteht unter anderem darin, alle wichtigen Hersteller von Designmöbeln und Leuchten an einem Ort zu versammeln. Ebenso wichtig ist die Teilnahme des Fachhandels. Die Ausstellung ist eine wichtige Präsentationsfläche und ein einzigartiger Treffpunkt für die Möbelszene und interessierte Designliebhaberinnen und Designliebhaber.
Was muss alles organisiert sein?
Eine ganze Menge. Zuerst organisieren wir die Halle und planen die verschiedenen Bereiche. Jeder Aussteller erhält dann eine Standfläche, die einen Bodenbelag nach Wahl, die Abgrenzung zu den Nachbarn sowie eine Beschriftung beinhaltet. Für die weitere Gestaltung des Standes ist der Aussteller selbst verantwortlich.
Auch junges Schweizer Design ist vertreten – sowohl in Form von einzelnen Ausstellern, als auch in Form einer von Ihnen kuratierten Sonderschau. Ist Ihnen die Förderung des Design-Nachwuchses ein Anliegen?
Ja, sehr. Die Designförderung in der Schweiz verdient jedoch mehr Aufmerksamkeit. Für Kunst gibt es Gefässe. Für den Film sowieso. Und für Musik auch. Design hingegen scheint zwischen Stuhl und Bank zu fallen. Mit der Ergänzungspublikation zum Schweizer Möbellexikon «Neue Schweizer Möbel» und der begleitenden Sonderschau zeigten wir bei «neue räume 24» Entwürfe junger Schweizer Designerinnen und Designer.
Gehen auch Sie als Ausstellungsmacher in Sachen Unterstützungsgelder leer aus?
Wir müssen grundsätzlich alles selbst finanzieren. Das heisst, unsere Sponsoren sowie die Aussteller finanzieren die Veranstaltung. Es braucht jedes Mal viel Mut und Überzeugung, das Projekt anzugehen. Etwas enttäuscht bin ich von den Medien, die im Vorfeld nur vereinzelt über die Ausstellung berichtet haben. Mehr Medienpräsenz wäre gut. Die Halle gehört der Migros und kostet seit dem Umbau doppelt so viel Miete. Wir mieten sie für etwa drei Wochen. Etwas mehr Unterstützung wäre schön.
Was hat Sie an der diesjährigen Austragung besonders gefreut?
Viele begeisterte Besucherinnen und Besucher, zufriedene Aussteller und vor allem einige neue Hersteller. Die Stimmung und Resonanz war durchweg positiv.