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Kernkompetenz Schlafen

Kürzlich belebte Pfister in der Basler Innenstadt ein altehrwürdiges Haus neu. Wo einst vor allem edles Porzellan und später Kleider verkauft wurden, dreht sich nun alles ums Thema Schlafen.

Die Räumlichkeiten der Pfister-Filiale an der Freie Strasse 23 in Basel könnten kaum schöner sein. Ein prachtvoller Kronleuchter hängt von der Decke. Um den Kronleuchter verläuft eine Galerie mit Holzgeländer. Ausladende Holztreppen verbinden die drei Etagen, über welche sich die 900 Quadratmeter zählende Verkaufsfläche ausdehnt. Das im Jahr 1907 erbaute Gebäude beherbergte über viele Jahre das Porzellan- und Designgeschäft «Füglistaller». «Ältere Kunden erzählen mir davon, wie sie an diesem Ort ihre Aussteuer gekauft haben», weiss Filialleiterin Ina Reichenbach zu berichten.

Das Bett im Zentrum

Heute dreht sich hier alles ums Thema Schlafen. Dank digitaler Verkaufshilfen können auch nicht ausgestellte Produkte individuell konfiguriert und direkt gekauft werden. In Kürze wird Pfister das Sortiment um hauseigene Bettrahmen ergänzen.

Das Einfühlen in die Kundschaft wird an der Freie Strasse 23 grossgeschrieben. Während die Filialleitung sich stets überlegt, welche Produkte das Sortiment noch sinnvoll ergänzen könnten, ist es in der Matratzen-Beratung wichtig, sich Zeit zu nehmen für sein Gegenüber. Das jedenfalls unterstreicht Rafael Texeira, Wohnberater mit Spezialgebiet Schlafen. Wenn ein Kunde eine neue Matratze wünsche, so sei die Gewohnheit wichtig, sagt er. Soll heissen: Wer ein Boxspring-Bett besessen habe, dem empfehle er, nach Möglichkeit wieder ein Boxspring-Bett anzuschaffen. Man könne zwar auch auf konventionelle Art ansatzweise Boxspring-Feeling erreichen, doch ganz dasselbe sei es eben nicht.

Knacknuss Rückenleiden

Dann gewährt Rafael Texeira gleich noch einen tieferen Einblick in seinen Beruf: Man komme beispielsweise in der Matratzen-Beratung davon weg, mit Gewichtstabellen zu arbeiten. Zu verschieden seien Mensch und Bedürfnisse. Und für den Fall, dass Kunden mit Rücken- oder Nackenleiden anklopfen, werden die Schlafberater von Pfister durch Physiotherapeuten von Physio Basel unterstützt. Diese sind jeweils an den Samstagen vor Ort. «Es gibt Kunden, die buchen einen Beratungstermin direkt bei den Rücken-Spezialisten», sagt Ina Reichenbach. Und Rafael Texeira weist darauf hin, dass nicht nur bei anspruchsvoller Kundschaft stets die Möglichkeit bestehe, den Matratzenkern bei Nicht-gefallen auch nachträglich noch austauschen zu lassen.

Die richtige Matratze

Doch beim Austausch des Matratzenkerns gilt es nichts zu überstürzen: Die ersten zwei Wochen nach dem Kauf einer neuen Matratze zählen zur Eingewöhnungszeit. Während dieser kann es vorkommen, dass die betreffende Person eher schlechter schläft als auf der alten Matratze. Auch allfällige störende Ausdünstungen gehören bei einem neuen Produkt manchmal dazu und verflüchtigen sich in der Regel schnell.

Die individuell richtige Matratze zu finden, gestaltet sich in der Vielfalt des Angebots indes nicht einfach. Federkern ist in der Regel gut durchlüftet und eignet sich für Personen, die nachts gerne schwitzen. Memory-Schaum muss man lieben, Naturkautschuk ist in Sachen Punktelastizität immer noch das Nonplusultra, obwohl moderne Schaumstoffe diesbezüglich stetig aufholen. Für Bauchschläfer wird eine eher harte Unterlage empfohlen, bei Seitenschläfern ist es wichtig, dass die Wirbelsäule dank verschiedener stützender Zonen gerade gehalten wird. Auch wenn die Matratze als das «Herz» des guten Schlafs bezeichnet werden kann, so gilt es die «flankierenden» Massnahmen nicht ausser Acht zu lassen. Das System Bett, oder im besten Fall das ganze Schlafzimmer, sollte eine Einheit bilden.

Im «Füglistaller» trifft der Bettenkäufer auf ein breites Sortiment: Duvets, Plaids, Kissen, aber auch individuelle Schlafzimmerschränke oder Bad-Accessoires tummeln sich rund um die Kernkompetenz. Eigenmarken ergänzen etablierte Anbieter, nicht nur im Bereich der Matratzen.

 
Verhelfen Kunden zu gutem Schlaf: die Filialleiterin Ina Reichenbach und der Wohnberater Rafael Texeira.
 
Fassadengestaltung im Stil des Historismus beim «Füglistaller» in Basel. Nur der untere Bereich mit den Schaufenstern wurde nachträglich erbaut.