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Die zweite Marke

Johannes Weibel ist bei der Weibelweibel AG Creative Director und Mitinhaber. Gemeinsam mit seinem Bruder Lukas Weibel leitet er die Geschicke der Firma. Das Familienunternehmen startete im Jahr 1965 als Kyburz AG in Zürich. Heute ist der Firmensitz sowie die Produktionsstätte im aargauischen Endingen beheimatet. Johannes Weibel ist gelernter Innendekorateur und Produktdesigner. Letzteres hat er am Art Center in La-Tour-de-Peilz sowie in Pasadena, Kalifornien, studiert.

Weibelweibel produziert Polstermöbel seit nunmehr knapp 60 Jahren. Bekannter dürfte das Unternehmen unter dem Namen Intertime sein, denn der Wechsel der Firmenbezeichnung passierte erst letzten Sommer.

Herr Weibel, Sie haben mit Weibelweibel ein ganz neues Sortiment aufgebaut. Wie ist Ihnen das gelungen?

Johannes Weibel: Da muss ich etwas ausholen. Der Wechsel von Intertime zu Weibelweibel war fliessend. Angefangen hat alles bereits im Jahr 2012, das heisst, rund 10 Jahre nachdem wir die Firma Intertime von unserem Vater übernehmen durften. Damals haben wir begonnen, uns Gedanken darüber zu machen, wie es weitergehen soll, wo die Chancen und Risiken als Hersteller in der Schweiz liegen. Dazu gehörte eine Stärken-Schwächen-Analyse.

Es geschah also keine Revolution?

Nein. Vielmehr haben wir zu experimentieren begonnen, ausserhalb des bestehenden, strukturierten Vorgehens bei Intertime. Entstanden sind neue Produktideen und Ansätze für ein neues Corporate Design. Die Kollektion Weibelweibel lancierten wir dann im Jahr 2015 mit nur fünf Wiederverkäufern. Man kann das mehr als Versuchsballon verstehen denn als ernst gemeinte Aktion. Doch es geschah Folgendes: Die neue Kollektion mauserte sich zu einer Art Geheimtipp. Bald einmal spürten wir den Druck, dass es mit Weibelweibel weitergehen muss. Wir starteten eine Zwei-Marken-Strategie. Das hiess: mehr Ressourcen, mehr Produkte, mehr Handelspartner. Weibelweibel wurde zum Standbein, das wirtschaftlich tragen kann. Deshalb haben wir uns nun auch für den Wechsel des Firmennamens von Intertime zu Weibelweibel entschlossen.

Welche Ausrichtung hat die Kollektion Weibelweibel?

Mit Weibelweibel wollen wir Ästhetik und massgeschneiderten Sitzkomfort in Einklang bringen. Die Produkte sollen von hohem Kundennutzen sein, nachhaltig und sozial verantwortlich produziert werden. In Sachen Nachhaltigkeit haben wir uns den zehn Prinzipien des UN Global Compact verpflichtet. Mit Weibelweibel als Brand wollen wir Regionales und Lokales thematisieren.
Intertime ist unsere zweite Marke. Wir werden sie weiterführen. Hier stecken die gleichen Werte drin wie bei Weibelweibel, es laufen gleiche Prozesse, wir verwenden auch gleiche Materialien. Nur die Positionierung am Markt ist anders.