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«Beide Konzepte haben ihre Berechtigung»

Die Pfister-Filiale in der Stadt Zürich wurde umfassend erneuert. Im Interview erklärt Geschäftsführer Martin Siegenthaler die Vorzüge der Innenstadt-Lagen, warum Pfister in den stationären Handel investiert und wie es zur Zusammenarbeit mit einer jungen Zürcher Teppich-Marke kam.

Herr Siegenthaler, am 21. Mai eröffnete die erneuerte Pfister-Filiale am Walcheplatz in Zürich – nach einer intensiven Bauphase bei laufendem Betrieb. Was sind die wichtigsten Neuerungen?

Neu haben wir am Walcheplatz das Pfister-Designhaus «Mobitare – home of Design» eingeführt. Insgesamt ist der gesamte Aufbau übersichtlicher gestaltet, und die Verkaufsflächen sind offener und dank der durchgehenden Fensterfront hell und einladend. Neu ist ausserdem das Pfister-Café, gleich beim Haupteingang.

Warum ein eigenes Café?

Kaffee ist doch eigentlich immer eine gute Idee! Und wenn man eine kleine Pause vom Shoppen braucht oder noch ein bisschen Bedenkzeit, nachdem man die Ausstellung besucht hat, dann ist das Café ein schöner Ort dafür. Übrigens ist das Café nicht nur für unsere Kundinnen und Kunden bestimmt. Wir freuen uns über ganz viel Besuch aus der Nachbarschaft.

Muss der stationäre Handel heute mehr Erlebnisse bieten als noch vor 10, 15 Jahren?

Ob das ein MUSS ist, lässt sich schwer sagen. Was ich sagen kann: Wir bei Pfister möchten unseren Kundinnen und Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis bieten und sie inspirieren. Allein schon das denkmalgeschützte Gebäude am Walcheplatz ist einen Besuch wert. Hier wird jeder Winkel der 2’700 Quadratmeter genutzt. Unterirdisch sind drei Gebäude miteinander verbunden. Für die Warenpräsentation haben wir viele Möglichkeiten und nutzen zum Beispiel die Lichtschächte im Untergeschoss mit natürlichem Licht für die Präsentation von Stühlen. Die grosse Auswahl an Produkten und der Mix von Designbrands und Marken in niedrigeren Preissegmenten sind für uns die zentralen Faktoren für das Einkaufserlebnis. Und natürlich unsere Einkaufsberaterinnen und -berater.

Der Möbelhandel scheint verstärkt in die Innenstädte zu dringen: Ikea etwa ist nun auch in Zürich und Chur präsent. 

Für Pfister sind die Innenstädte seit jeher bedeutend. Unser Standort am Walcheplatz hat eine lange Tradition. Die Investition in die Filiale zeigt ja auch, dass Pfister fest an den stationären Handel glaubt. Mit unserem umfassenden Umbau und der Neugestaltung setzen wir ein klares Signal: Wir investieren bewusst in die Innenstadtlagen. Ein attraktiver Standort ist aus unserer Sicht entscheidend für ein inspirierendes Einkaufserlebnis.

Breites Angebot oder kuratierter Showroom: Welches Konzept wird sich in den Städten durchsetzen?

Beide Konzepte haben ihre Berechtigung. Das eine schliesst jedoch das andere nicht aus. Wir bei Pfister glauben, dass ein breites Angebot in der Innenstadt von Zürich den grössten Mehrwert bietet. Unser grosses Sortiment ermöglicht es den Kundinnen und Kunden, die Auswahl direkt vor Ort zu treffen. Dies entspricht unserem Anspruch, für jedes Preissegment und jeden Geschmack etwas Passendes anzubieten. Durch die Vielfalt können wir den unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben unserer Kundinnen und Kunden gerecht werden.

Wie setzt sich Ihre Kundschaft zusammen?

Das ist eine spannende Mischung. Wir haben hier natürlich viele Stammkundinnen und Stammkunden, profitieren aufgrund der Lage aber auch von Laufkundschaft, gerade im Wohnaccessoire-Bereich. Aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof haben wir aber auch viele Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland hier, Touristinnen und Touristen natürlich auch. Liefern tun wir schweizweit. Wer sich also beim Vorbeigehen ein Sofa aussucht, muss dies natürlich nicht gleich im Tram mit nach Hause nehmen.

Neu zeigt Pfister die Zürcher Marke Maana Studios. Warum fiel die Wahl auf sie?

Maana Studios ist eine herausragende Marke aus Zürich, die uns durch ihre hohe Qualität und ihr innovatives Konzept überzeugt hat. Daher passt sie perfekt in das Mobitare-Sortiment. Für die Wiedereröffnung unserer Filiale in Zürich war es uns wichtig, den Standort auch mit einer lokalen Marke zu würdigen und ein Stück Zürcher Designkultur zu präsentieren. Maana Studios designt ihre Teppiche in Zürich und lässt sie im Atlasgebirge aus natürlicher Schafschurwolle herstellen, was eine einzigartige Verbindung von lokaler Kreativität aus Zürich und traditioneller Handwerkskunst darstellt.

Sind weitere Kooperationen mit jungen Zürcher Marken vorgesehen?

Wir sind total offen, immer wieder coole junge Brands einzuführen, auch aus Zürich, sofern sie zu Mobitare passen.

Martin Siegenthaler, Geschäftsführer der Pfister-Filiale am Walcheplatz Zürich.
Neu verfügt die Filiale über ein eigenes, öffentliches Café, gleich beim Haupteingang.  
Das Designkonzept «Mobitare» wurde nun auch am Walcheplatz eingeführt. Ergänzt wird das Sortiment mit Marken in niedrigeren Preissegmenten.