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Wie ein Schriftzeichen

Horgenglarus, bekannt für seine ikonischen Stühle, präsentierte letzte Woche den «Abbey». Die dreiteilige Stuhlreihe wurde nicht aus einer Designidee heraus geboren, sondern einzig aus den Anforderungen an ein erstklassiges Sitzmöbel.

«Der Stuhl sollte sich aus seiner Nutzung heraus entwickeln», erläutert der Architekt Berhard Aebi die Absicht beim Entwerfen des neuen Horgenglarus-Stuhls namens «Abbey». Dementsprechend schrittweise und präzise näherte er sich dem finalen Objekt an.

Der Entwurfsprozess dauerte sieben Jahre und «verbrauchte» zwei vollskizzierte Tagebücher. Inspiration bot der Wiener Bistrostuhl. Wie dieser weist «Abbey» eine dünne Sitzzarge auf. Trotz der dünnen Sitzzarge entfällt bei «Abbey» der beim Wienerstuhl vorhandene Stabilisierungsring im unteren Bereich der Stuhlbeine. Dies dank einer neuartigen Verschraubung.

«Abbey» lebt von seiner Silhouette, die sich auf den ersten Blick grafisch und geradlinig zeigt. Bei näherem Hinschauen entdeckt man, dass keine Kante bleibt, wie sie beginnt. Linien drehen und wenden sich und lassen eine spannende, Kalligrafie-ähnliche Figur entstehen.

Die Rückenlehne soll dank Zweiteilung einen besonders hohen Komfort bieten. Unterschiedliche Neigungswinkel erlauben aufrechtes Sitzen und entspanntes Zurücklehnen gleichermassen.

Hergestellt wird der neue Stuhl in Buchenholz in den Farben Schwarz Seidenglanz, Ebony Seidenglanz, Anthrazit Seidenglanz und Natur antikmatt sowie in den von Bernhard Aebi und dem Berner Künstler Adrian Scheidegger bestimmten Farbtönen Schwarzrot, Nachtblau und Grünschwarz. Zur Lancierung wird eine Limited Edition von 50 Exemplaren des Armlehnstuhls in schwarzem Hochglanzlack produziert.

Die Sitzfläche besteht aus geformtem Sperrholz. Varianten mit Joncgeflecht oder Lederpolsterung werden folgen.

Bernhard Aebi prüft die Dimensionen eines «Abbey»-Stuhls. Im Hintergrund: Pietro Pulieri, Prototypenbauer von Horgenglarus.