Fünf Standorte, eine Messe für den Fachhandel: Dies ist das Konzept der Tafelrunde. 2022 feiert sie ihr 20-Jahr-Jubiläum. Zeit für eine Zwischenbilanz mit Urs Steinemann, Messeorganisator und Geschäftsführer des Messteilnehmers Sitzplatz Schweiz.
20 Jahre Tafelrunde: Worauf sind Sie besonders stolz?
Urs Steinemann: Am meisten freut es mich, dass wir es geschafft haben, die Messe überhaupt all die Jahre durchführen zu können. Zu Beginn waren wir öfter totgesagt worden. Es hat sich aber gezeigt, dass gerade für kleine Messen wie unsere ein Bedürfnis da ist. Als Vorteil hat sich unsere grosse Flexibilität erwiesen. Wir haben über die Jahre Verschiedenes ausprobiert oder zumindest in Erwägung gezogen. Zum Beispiel haben wir unser ursprünglich enges Konzept etwas aufgeweicht: Während einst nur Produzentinnen und Produzenten von Tischen und Stühlen zugelassen waren, sind nun auch Firmen dabei, die andere Möbel herstellen. Ausserdem beteiligen sich dieses Jahr auch Schweizer Ableger ausländischer Kolleginnen und Kollegen. Nebst Leolux, die schon 2021 mitmachten, sind neu auch Spectral und Rolf Benz dabei.
Wie arbeiten die an der Tafelrunde beteiligten Firmen zusammen?
Uns verbindet eine lose Zusammenarbeit. Wir einigen uns auf den Termin und machen eine gemeinsame Einladung. In allem anderen sind wir frei. Wir profitieren jedoch voneinander, denn wegen eines einzelnen Möbelherstellers kommen die Händlerinnen und Händler nicht den ganzen Weg in unsere Ausstellungsräume. Wenn sie hingegen verschiedene Firmen auf einmal besuchen können, ist das etwas anderes.
Sie sprechen das Konzept der Hausmesse an, das die Tafelrunde auszeichnet. Wie hat es sich bewährt?
Dass die Tafelrunde als Hausmesse an den Standorten Wolhusen, Willisau, Nebikon, Sempach und Seon stattfindet, hat gleich mehrere Vorteile. Erstens für die Händlerinnen und Händler, die uns vor Ort in unseren Räumlichkeiten erleben. Sie können eine Führung durch die Produktion machen und lernen unsere Mitarbeitenden kennen. Auf diese Weise verbringen sie mehr Zeit mit uns. Die Händlerinnen und Händler erleben uns hautnah, was an einem Stand an einer grossen Messe nicht der Fall wäre. Das Plus für uns ist, dass keine Stand- und Transportkosten anfallen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis einer Hausmesse ist unerreicht.
Ihr Unternehmen Sitzplatz gehört zu den Gründungsmitgliedern der Tafelrunde. Was sollte man bei Ihnen nicht verpassen?
Bei uns ist gerade ganz viel los. Letztes Jahr habe ich das Unternehmen gekauft, nachdem es 50 Jahre im Besitz einer deutschen Unternehmerfamilie gewesen war. Wir werden im Sommer zügeln, witzigerweise von der Menznauerstrasse in Wolhusen an die Wolhusenstrasse in Menznau. Zudem sind wir daran, unseren gesamten Auftritt inklusive Logo neu zu gestalten. Weiter erarbeiten wir ein 3D-Planungsprogramm, sodass alle Möbel konfigurierbar und online bestellbar sind. An der Messe werden wir mit den Händlerinnen und Händlern auf diese Neuerungen anstossen. Natürlich haben wir für sie auch verschiedene Vorzugsangebote kreiert, wie dies an Messen üblich ist.