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Da entwickelt sich was

Von Freitag, 21. bis Sonntag, 23. April 2023 fand in der Messehalle eins in Basel die Blickfang statt. Rund 11 500 Designbegeisterte besuchten die Designmesse und erlebten während drei Tagen aussergewöhnlich und authentisch gestaltete Objekte, die nicht nur begutachtet, sondern vor Ort auch gekauft werden konnten.

Bestechende Keramik

Aufstrebende Designtalente in ihrer Entwicklung voranzubringen ist neben der sorgfältigen Kuration der Möbel-, Mode- und Schmuckaussteller*innen das wichtigste Credo der Blickfang-Macher. Insofern wurden auch in Basel wieder zwei Designpreise verliehen – einer im Bereich Möbel und Produkt, der andere im Bereich Mode und Schmuck. Der Designpreis Möbel und Produkt ging an Marc Gerber und sein Label mageceramics aus Schönenwerd. Der gebürtige Berner mit Background in Fine Arts verleiht seinen Objekten einzigartige Oberflächen, die aus der Liebe zum Handwerk und einer ausgeprägten Experimentierfreude heraus entstehen und sehr erdig und naturnah anmuten.

Holz in besonderer Form

Auch abseits der Designpreise gab es an der 14. Basler Blickfang so einiges zu sehen. Bei Kyburz Made beispielsweise stand der Prototyp eines Schrankes mit ganz speziellen Fronten. Diese bestanden aus verwitterten, sonnengeschwärzten Schalungen von Chalets, alle aus dem Rückbau stammend. Durch leichtes Anhobeln erhielten die Bretter einen künstlerischen und individuellen Ausdruck. Der Schrank «Facade» ist nur eines von vielen Objekten aus Restmaterialien, welche das Basler Unternehmen ausgestellt hatte. Kyburz Made ist spezialisiert auf die Herstellung von Möbeln aus weiterverwendeten Holzwerkstoffen.

Zeit am Laufmeter

Ein Zeichen der Zeit setzte Adrian Hauser mit dem Label Zeitmeter und der entsprechenden Uhr. Adrian Hauser bewunderte einst die «Clock Two», welche in einem Quadrat die aktuelle Zeit in Wörtern anzeigt. Analog dazu schreibt der Zeitmeter die Zeit auf einem Meter Länge. Das Produkt sei aus einer Geschenkidee heraus entstanden, erzählt Hauser. Es sei ihm zunächst darum gegangen, den Bündner Dialekt umzusetzen. Die fixe Idee trieb den Zürcher mit Verwandtschaft im Graubünden immer tiefer in den Strudel der Produktentwicklung, bis es für ihn kein Zurück mehr gab. In Zukunft will er sich vornehmlich neuen Sprachen widmen und den «Zeitmeter» Stück für Stück anpassen, um nicht zuletzt sprachliche Minderheiten bedienen zu können.

Die Oberfläche «chattered» ist eine Spezialität von Marc Gerber und seinem Label mageceramics.
Die sonnengeschwärzten Schalungsbretter werden von Kyburz Made leicht angehobelt und kriegen so eine einmalige Ausstrahlung.
Der «Zeitmeter» wurde von Adrian Hauser als erstes in «Rumantsch» umgesetzt.