Die Stuttgarter Designmesse Blickfang präsentierte vom 6. bis zum 8. Mai in Basel rund 140 Designlabels aus den Bereichen Möbel und Produkte sowie Mode und Schmuck. Die 13. Basler Blickfang-Ausgabe zog mehr als 11800 Besucher in die Eventhalle am Messeplatz. Damit war sie grösser als vor der Pandemie.
Live versus virtuell
Blickfang-Geschäftsführer Dieter Hofmann freute sich denn besonders über die grosse Wertschätzung für gutes Design und über persönliche Begegnungen. So ist es dem Messe-Macher lieber, wenn Menschen sich persönlich begegnen, statt virtuell mit dem Kundenservice chatten – wenn Besucher Produkte in ihrer Haptik begreifen, statt am Laptop Bilder anschauen. Und weiter – so der Blickfang-Gründer – sei es für einen Live-Event kennzeichnend, Überraschungen zu bieten und für Neuentdeckungen zu sorgen. Am Computer Suchbegriffe einzugeben, wie dies zu Corona-Zeiten der Fall gewesen war, das sei für die meisten Besuchenden glücklicherweise im Moment vorbei oder allenfalls eine valable Ergänzung zur Präsenzveranstaltung.
Ganz aus Massivholz
Traditionsgemäss wurden in Basel zwei Designpreise vergeben: einer in der Kategorie Möbel und Produkt, und einer in der Kategorie Mode und Schmuck. In der Kategorie Möbel und Produkt holten das Studio Noun sowie die Schreinerei Lindauer für Ihr leimfreies und lediglich mit hölzernen Schrauben befestigtes Regal «001» (das Interieur-Magazin berichtete in Ausgabe 7/21) erneut einen Designpreis. «Schlicht, elegant, zeitlos, raffiniert, formschön und bei alldem eine erschwingliche Alternative zur Massenproduktion», befand die Jury.
Gefärbt mit Rüstabfällen
In der Kategorie Mode und Schmuck belegte Livia Naef den ersten Rang für ihr Luzerner Label, das erst seit zwei Jahren bestand hat. Livia Naef schaffe «kompormisslos nachhaltige Mode», äusserte sich die Jury zur Arbeit der Kreativen. Und: «Eine reduzierte Linienführung trifft auf klare Formschönheit und besondere Details, die schmunzeln lassen». Livia Naef stellt Kleider aus bestehenden oder umweltfreundlichen Stoffen her und verbraucht damit so wenig Ressourcen wie möglich. Die neueste Kollektion ist mit Avocado-Schalen gefärbt. Die Designerin verwendete fürs Färben also einen Rüstabfall.